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24.11.2004

 

Mediation B 10 (Lösung): Jahrzehntelang stop-and-go?

 

Verkehrsleitsystem kommt allen entgegen: schneller, kostengünstiger, umweltfreundlicher

 

Südwestpfälzer Firmenvertreter beharren darauf, sie seien aus existenziellen Gründen dringend darauf angewiesen, in allernächster Zukunft eine schnellere Straßenverbindung zur Rheinschiene zu bekommen.

 

Genau dies aber wird vereitelt, wenn die Landesregierung an ihren bisherigen Vorstellungen für den Ausbau der B 10 zwischen Landau und dem Raum Pirmasens festhält.

 

Planung, Mittelbereitstellung und schließlich Durchführung eines durchgängigen vierspurigen Ausbaus würden unter den gegebenen fiskalischen, verkehrs- und ausbautechnischen Rahmenbedingungen bewirken, dass die Südwestpfalz über mehrere Jahrzehnte auf die versprochene schnellere Erreichbarkeit des Rheintales warten müsste. Dies kann nicht in ihrem Sinne sein.

 

Somit steht sich der Raum Pirmasens mit der bisherigen Weigerung, Alternativen zu prüfen, selbst im Wege. Für diese Betrachtung spricht realistischerweise Folgendes:

 

§        Die immer knapper werdenden Finanzmittel in den öffentlichen Haushalten lassen eine zügige Umsetzung von  -  vor allem durchgängiger  -  Vierspurigkeit zu einer eher utopischen Vorstellung werden.

 

§        Die Einteilung der Strecke in einzelne Bauabschnitte wird endlose Stausituationen sowohl während des Bauens als auch nach Fertigstellung des jeweiligen Abschnitts verursachen: Übergangsprobleme zwischen 4- und 2-/3-spurigen Abschnitten machen  ein störungsfreies Fließen des Verkehrs unmöglich.

 

§        Dieses Problem wird besonders an den Ein- und Ausgängen der Tunnels sowie an der Ampelsituation bei Hinterweidenthal auftreten.

 

Ein Ausbau mit einer solchen Perspektive bedeutet ein Jahrzehnte sich hinziehendes Stop-and-go- auf der für Pirmasens nicht unwichtigen Verkehrsachse  -  und damit keinesfalls eine Verbesserung der jetzigen Situation für die Transportwünsche Südwestpfälzer Unternehmen.

 

Alsbaldige Abhilfe schaffen könnte dagegen der Einsatz eines intelligenten Verkehrsleitsystems, weitgehend basierend auf dem bestehenden Ausbaustandard. Solche Systeme haben sich an anderen Fernstraßenabschnitten in Deutschland bereits bewährt hat (vgl. z. B. Kölner Ring, A 8 auf der Schwäbischen Alb, Südtangente Karlsruhe). Ihre Vorteile:

 

§        Sie verstetigen und verflüssigen das Verkehrsgeschehen.

 

§        Durch Verflüssigung und Verstetigung erweitern sie Kapazität und Aufnahmefähigkeit des bestehenden Ausbauzustandes. Dies führt zu einer deutlichen Minderung des Unfallrisikos.

 

§        Ein solches System wäre schnell zu installieren, da es im Vergleich zum durchgängigen vierspurigen Ausbau mit Abstand kostengünstiger zu haben ist.

 

§        Daher wäre die Entscheidung für ein intelligentes Verkehrsleitsystem zwischen Landau und Pirmasens ein bemerkenswerter Beitrag zur Sanierung der öffentlichen Haushalte.

 

Mit der Einführung eines intelligenten Verkehrsleitsystems wären wichtige Grundforderungen beider Seiten erfüllt:

 

§        Es käme zu einer in kurzer Zeit zu verwirklichenden schnelleren, reibungsloseren  und insgesamt noch besseren Anbindung der Westpfalz an die Rheinschiene.

§        Der europaweite Schwerlastverkehr im Transit würde den Streckenabschnitt eher meiden (Eine Wirkung, die durch zusätzliche Maßnahmen noch zu steigern wäre).

§        Es käme zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit.

§        Der handfeste Widerspruch zu den Prinzipien eines Biosphärenreservates wäre vermieden. Diese Lösung wäre vielmehr ein tatkräftiger Schritt zur Umsetzung des UNESCO-Projektes.

§        Letztlich würde das Profil des Technologiestandortes Rheinland-Pfalz geschärft werden.

 

Dieser Lösungsweg wäre unbedingt zu bündeln mit einer attraktiven und modernen Schienenverbindung zwischen dem Westen und dem Ballungsraum Karlsruhe. Diese sollte bestehen aus einem gut mit dem seitlichen Busverkehr vertakteten Mix aus Regionalexpress und Regionalbahn. Somit kann bewirkt werden, dass ein merklicher Anteil des Pendlerverkehrs von der Straße zu deren weiterer Entlastung abgeschöpft wird.

 

Quelle: BUND Rheinland-Pfalz


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